Knochenmarkentzündung

Knochenmarkentzündung
Knochenmark|entzündung,
 
Osteo|myelitis, akute oder chronische Entzündung des Knochenmarks, die meist durch Ausbreitung von Eitererregern (Staphylococcus aureus) auf dem Blutweg hervorgerufen wird und von Furunkeln oder anderen Herdinfekten ausgeht (hämatogene Knochenmarkentzündung); auch durch direkten Keimbefall im Zusammenhang mit offenen Knochenbrüchen oder chirurgischen Eingriffen (Osteosynthese, Gelenkersatz) ist eine Entstehung möglich (posttraumatische Knochenmarkentzündungen), wobei Hospitalkeime (Hospitalismus) eine wesentliche Rolle spielen. Meist werden die langen Röhrenknochen (Schienbein-, Oberschenkel-, Oberarmknochen) befallen. Symptome der akuten Knochenmarkentzündung sind hohes Fieber, Schüttelfrost und heftige, rheumaähnliche Schmerzen. Meist kommt es zur Beteiligung von Knochenhaut und Weichteilmantel mit Schwellungen, eitriger Sekretion, Bildung von Knochenfisteln nach Knochenzerstörung, bei weiterem Verlauf auch zum Absterben abgegrenzter Knochenteile (Sequester), die sich durch Ummantelung mit Granulationsgewebe abheben (Totenlade). Als gefährliche Komplikation kann eine allgemeine Sepsis auftreten. Eine abgeschwächte chronische Form stellt der Brodie-Abszess dar. Die Behandlung besteht in der Anwendung von Antibiotika, Ruhigstellung der Gliedmaße im (»gefensterten«) Gipsverband, meist auch in einer chirurgischen Ausräumung der Entzündungsherde mit Drainage.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Knochenmarkentzündung und Osteoporose
 

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Knọ|chen|mark|ent|zün|dung, die: (Med.): Ostitis.

Universal-Lexikon. 2012.

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